Bad Homburg vor der Höhe
Bad Homburg vor der Höhe wurde berühmt als das Bad des Kaisers. Aber schon der “Prinz von Homburg” hatte dem Ort eine große Berühmtheit beschert.
Bad Homburg – Geschichte
Vorgeschichte
773
erste Erwähnung von Salzquellen und Salzgewinnung (Gonzenheim)
Mittelalter
Ende 12. Jahrhundert
Gottfried I. von Eppstein erwirbt die Rechte über Homburg
um 1330
Homburg erlangt Stadt- und Marktrechte
um 1399
erstmals Namenszusatz “vor der Höhe” nachweisbar
1486/7
Graf Gottfried IX. von Eppstein verkauft Burg, Stadt und Amt Homburg an Graf Philipp von Hanau
Neuzeit
1504
Landgraf Wilhelm II. von Hessen beschlagnahmt Homburg
1521
die Grafen von Hanau verzichten auf ihre Ansprüche
1539–59
Homburg fällt erneut an Hanau-Münzenberg
1559-1567
Homburg wird an Reifenberg verpfändet
1567
Homburg fällt für zehn Jahre an die Grafen von Diez
1577
Homburg geht an Landgraf Philipp II. von Hessen-Rheinfels
1583
Homburg fällt an Hessen-Darmstadt
1622
Erbteilung innerhalb Hessen-Darmstadts
Homburg geht an die Nebenlinie Hessen-Homburg, begründet von Friedrich I.
1866
nach dem Tod des letzten Landgrafen fällt Hessen-Homburg an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt
3. September 1866
Homburg muss an Preußen abgetreten werden
Bad Homburg – Geschichte des Bades
Anfänge
1738
Aufgabe der Salzproduktion wegen Holzmangel
1740
Verkauf der Gradierbauten an Bad Nauheim
um 1800
erste Ideen über die Errichtung eines Heilbades
1809
Wiederentdeckung der oberen Salzquelle, ab 1810 gefasst und als Luwigsbrunnen benannt
1824
Konzession über den Betrieb einer Salinen- und Badeanstalt an die Herren Liepmann und Bouchet erteilt
1825
Zulassung von Glücksspielen
1829
Konkurs der ersten Badeanstalt
1830
die Bürgerschaft beschließt den Betrieb eines Heilbades
1832
erste Entwürfe durch den Oberbaurat Georg Moller (1784-1852), die jedoch nicht ausgeführt werden
1834
Wiederentdeckung der unteren Salzquelle durch Medizinalrat Eduard von Trapp
diese führt zur Gründung des Bades
die Quelle wurde als Elisabethenbrunnen benannt
1837
chemische Brunnenanalyse durch Justus von Liebig
sie begründet den medizinischen Ruf des Bades
1838
Bau des Brunnensälchens
1839
Bau einer Trinkhalle am Elisabethenbrunnen die 1844 wieder abgerissen wurde
an ihrer Stelle wurde eine Orangerie errichtet
Blütezeit
1840
Vertrag zwischen dem Landgrafen Philipp (1779-1846) und den Spielbankunternehmern Louis und Francois Blanc
1847 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft
1841
der Kurort nimmt einen beschleunigten Aufschwung, ein eigenes Kurviertel entsteht
1841-1843
Bau eines Kurhauses durch den bayerischen Hofbaurat Jean-Baptist Métivier
1850-52
der belgische Maler Govaerts und der Architekt Jean Pierre Cluysenaer statten das Kurhaus aus und bauen an
1843
Beginn der Stadterweiterung
1847
Bau eines großen Badehauses mit Kurhaus durch den Architekten Decloux
1859
Errichtung eines Gasbades
1889 abgerissen
1860
Bahnanschluss an Frankfurt
1862
Anlage eines Kurparks durch den preußischen Hofgartendirektor Peter Josef Lenné (1789-1866)
1867 durch Friedrich Jühlke (1815-1893) erweite und vollendet
1868
Bau einer englischen Kirche
1872
Schließung der Spielbank
1876
Einrichtung des Parkbades
1878
Einführung des Tennisspiels in Homburg
1887-1890
Bau des Kaiser-Wilhelm-Bades
1899
Bau einer russischen Kapelle unter Anwesenheit von Zar Nikolaus II.
1907
König Chulalongkorn lässt im Kurpark einen siamesischen Brunnentempel errichten
1912
die Elisabethenquelle wird überbaut und Homburg erhält den Titel “Bad”
Bad Homburg – heute
1945
starke Zerstörung durch Luftangriffe
1948
Wiederaufnahme des Kurbetriebs
1980
Eröffnung der “Taunus-Therme”, sie brannte 1982 ab und wurde 1984 wiedereröffnet
Sehenswertes
Skulpturenallee
zwischen Bahnhof und Rathaus gelegen
mit Skulpturen von Kenny Hunter, Erwin Wortelkamp, Karl Menzen, Sean Henry u. a.
Schloss
ehemalige Residenz der Landgrafen von Hessen-Homburg
nach 1866 Sommerresidenz der preußischen Könige und später deutschen Kaiser
das Schloss wurde zwischen 1680 und 1685 errichtet, dafür wurde die um 1180 errichtete Burg abgerissen
Elisabethenstraße
Ferdinandstraße
Dorotheenstraße
historische Häuser des 18. und 19. Jahrhunderts
Kaiser Friedrich Promenade
historische Häuser und Villen des 19. Jahrhunderts
Jüdischer Friedhof
der jüdische Friedhof wurde 1865 angeleg
es finden sich einige Gräber von Kurgästen aus Russland
und England
Kurpark mit Brunnen und Denkmälern
Kaiser-Wilhelm-Bad
Sinclair Haus
Ausstellungshaus für Moderne Kunst
Gotisches Haus
Stadthistorisches Museum
Russisch-Orthodoxe Kirche
zwischen 1896 und 1899 nach Plänen des Sankt Petersburger Architekten Leonti Benois unter Leitung von Louis Jacobi erbaut
Bad Homburg – Menschen
Gebürtige Homburger
Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg (1633-1708) geboren in Homburg – der “Prinz von Homburg”
Kasimir von Kreutz (1724-1770)
Dichter, Philosoph, Publizist
Isaac von Sinclair (1775-1815)
Diplomat und Dichter
Prinzessin Marianne von Preußen, geb. Prinzessin von Hessen-Homburg (1785-1846)
Berühmte Gäste
Friedrich Hölderlin (1770-1843)
Dichter
Karl August Varnhagen von Ense (1785-1858)
hielt sich im Sommer 1844 in Bad Homburg auf und führte ausführlich Tagebuch
Ferdinand Freiligrath (1810-1876)
weilte gemeinsam mit Varnhagen ebenfalls im Sommer 1844 in Bad Homburg
Johann Peter Hasenclever (1810-1853)
im Sommer 1844 gemeinsam mit Varnhagen und Freiligrath in Homburg
Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821-1881)
Schriftsteller, hielt sich 1872 für Romanrecherchen in Homburg auf
Paul Ehrlich (1854-1915)
Bakteriologe
Ärzte
Eduard Christian Trapp (1804-1854)
er behandelte auch Karl August Varnhagen von Ense bei seinem Besuch
Heinrich Hetsch (1873-1947) Arzt und Mikrobiologe
Architekten und Künstler
Peter Baumgras (1827-1903)
Maler, geboren in Homburg
Karoly Lotz (1833-1904)
Maler, geboren in Homburg
Louis Jacobi (1836-1910)
Architekt und 1. Direktor des Saalburgmuseums, geboren in Homburg
Peter Joseph Lenné (1789-1866)
Schöpfer des Kurparks
Ausflugstipps
Römerkastell Saalburg
ca. 10 km entfernt
ehemaliges Römerkastell
Teil des UNESCO-Welterbe Obergermanisch-Raetischer Limes
gegründet von Kaiser Wilhelm II.
der erste Direktor war der in Bad Homburg geborene Architekt Louis Jacobi
Friedberg
ca. 20 km entfernt
ehemalige Freie Reichsstadt
Sehenswürdigkeiten:
- gotische Stadtkirche
- mittelalterliche Mikwe (Judenbad)
- ehemalige Reichsburg
- altes Rathaus (1737-1740)
- Stadtbefestigung
- Theater “Altes Hallenbad” (1908-1909)
- Wetterau-Museum
Bad Nauheim
ca. 25 km entfernt
Kurstadt mit dem größten zusammenhängenden Jugendstil-Ensemble Europas
Sprudelhof, Trinkkuranlage, Jugendstiltheater
ehemaliger Wohnort von Elvis Presley (1958-1960)
alljährlich im August stattfindendes European Elvis-Festival
Jugendstilforum in Badehaus 3 – große Sammlung von Objekten aus der Zeit des Jugendstils bis hin zum Bauhaus
Keltenwelt am Glauberg
ca. 40 km entfernt
modernes Museum mit Erlebnispfad und Wandermöglichkeiten
beherbergt einen der spektakulärsten Funde aus keltischer Zeit (s. Foto links)
Hügelgräber
Weilburg
ca. 45 km entfernt
staatlich anerkannter Luftkurort
ehemalige Residenzstadt des Hauses Nassau-Weilburg
Sehenswürdigkeiten:
- Schloss Weilburg
- Bergbau- und Stadtmuseum
- Rosenhang-Museum (zeitgenössische Kunst)
- Neptunbrunnen
Wetzlar
ca. 60 km entfernt
ehemalige Reichsstadt
Sehenswürdigkeiten:
- historische Altstadt
- Dom (romanisch – gotisch)
- Lottehaus
- Jerusalemhaus
- Reichskammergerichts-Museum
- Palais Papius
- Leica-Welt
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