Bad Cannstatt
Bad Cannstatt, das ist einer jener Bade- und Kurorte, deren Namen man im Zusammenhang mit dem späten 18. und dem 19. Jahrhundert immer wieder hört und liest. Aber auch diejenigen, die technikbegeistert sind haben den Namen sicher schon vernommen, denn hier wurde der Otto-Motor erfunden. Wer aber heute Bad Cannstatt sucht, der sollte nach Stuttgart suchen, denn das einst so stolze Bad ist heute nur mehr der größte Stadtteil Stuttgarts. Seine Bedeutung als Kurort hat Bad Cannstatt, anders als etwa Baden-Baden heute nahezu vollständig verloren.
Bad Cannstatt – Geschichte
Vorgeschichte
um 100
Beginn der römischen Präsenz im Bereich um Cannstatt und Errichtung eines Reiterkastells sowie einer zivilen Siedlung
Neuzeit
1845
Cannstatt erhält einen Bahnanschluss
1885
„Reitwagen“ von Gottlieb Daimler (1834-1900) fährt durch Cannstatt
1905
Vereinigung der Oberamtsstadt Cannstatt mit der Residenzstadt Stuttgart
Bad Cannstatt – Geschichte des Bades
Frühzeit
bereits in römischer Zeit wurden die Cannstatter Quellen genutzt
1377
erste Erwähnung einer Badestube in Cannstatt
1580
erste Beschreibung der Cannstatter Quellen durch Jakob Frischlin (1557-1621)
1710
der Arzt Rosinus Lentilius (1657-1733) führt die Trinkkur in Cannstatt ein
1772
eher zufällige Erbohrung der Sulzerrainquelle, sie stellt den ältesten artesischen Brunnen Deutschlands dar und wurde als Trinkquelle genutzt
um 1775
der Arzt Johann Jakob Frösner erwirbt die alte Badestube und beginnt sie zum Badehotel auszubauen
Blütezeit
um 1800
private Badehotels entstehen und begründen die Blütezeit Cannstatts
1812
König Friedrich I. von Württemberg (1754-1816) beauftragt seinen Hofbaumeister Nikolaus Friedrich von Thouret (1767-1845) mit der Verschönerung des Geländes um die Quellen
1818
Frösner lässt weitere Bauten errichten, wie etwa einen Tanzsaal, hier finden auch die ersten Konzert- und Theateraufführungen für die Kurgäste statt
1819
Thouret errichtet einen Rindenpavillon mit zwölf Säulen über der Quelle
ebenfalls baut er eine Verbindungsstraße zwischen Cannstatt und Stuttgart, hier entstehen im Anschluss zahlreiche Villen
1821
auf Veranlassung König Wilhelms I. (1816-1864) wird ein Brunnenverein gegründet, der den Ausbau des Kurortes fördern soll
der Brunnenverein erwirbt im Folgenden die Sulzerrainquelle und die angrenzenden Grundstücke
Thouret wird mit dem Bau eines Kursaals beauftragt
1825-1841
Bau des Kursaals und Anlage des Kurparks
1837-1840
Bau des Wilhelma-Theaters
1842
Stadtbaumeister Vinzenz de Pay (1813-nach 1887) errichtet ein Mineralbadehaus
um 1864
Erweiterung des Mineralbadehauses und Umbenennung in Karl-Olga-Bad
ab 1880
Cannstatt wird als Kurort unattraktiv, die Zahlen der Kurgäste sinkt, der Grund ist die zunehmende Industrialisierung des Gebietes
um 1900
die Stadt Cannstatt kauft die verbliebenen privaten Badehäuser auf und versucht den Kurbetrieb wiederzubeleben
1933
Cannstatt erhält die Bezeichnung „Bad“
2. Weltkrieg
starke Zerstörung der Kuranlagen
heute
nach 1945
Wiederaufbau des Kursaals
Errichtung von Kneippanalgen und Inhalationsräumen
seine Bedeutung als Kur- und Heilbad hat Bad Cannstatt heute eingebüßt
Sehenswertes
Staatliches Museum für Naturkunde
Museum am Löwentor
Museum Schloss Rosenstein
Wilhelma-Theater
Mercedes-Benz-Museum
Großer Kursaal
Bad Cannstatt – Menschen
Berühmte Gäste
Honoré de Balzac
(1799-1850)
Ausflugstipps
Ludwigsburg
ca. 15 km entfernt
Residenzschloss
Schloss Favorite
Schloss Monrepos
Marbach
ca. 20 km entfernt
Tübingen
ca. 50 km entfernt
Bad Cannstatt – Informationen
Links
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