Bad Cannstatt
Kurbäder Baden-Württemberg

Bad Cannstatt

Bad Cannstatt, das ist einer jener Bade- und Kurorte, deren Namen man im Zusammenhang mit dem späten 18. und dem 19. Jahrhundert immer wieder hört und liest. Aber auch diejenigen, die technikbegeistert sind haben den Namen sicher schon vernommen, denn hier wurde der Otto-Motor erfunden. Wer aber heute Bad Cannstatt sucht, der sollte nach Stuttgart suchen, denn das einst so stolze Bad ist heute nur mehr der größte Stadtteil Stuttgarts. Seine Bedeutung als Kurort hat Bad Cannstatt, anders als etwa Baden-Baden heute nahezu vollständig verloren.


Bad Cannstatt – Geschichte

römische Zeit SPQR

Vorgeschichte

um 100
Beginn der römischen Präsenz im Bereich um Cannstatt und Errichtung eines Reiterkastells sowie einer zivilen Siedlung

Karlmann und Karl Martell - Cannstatter Blutgericht

Mittelalter

um 700
erste urkundliche Erwähnung Cannstatts

746
Cannstatter Blutgericht

Gottlieb Daimler

Neuzeit

1845
Cannstatt erhält einen Bahnanschluss

1885
„Reitwagen“ von Gottlieb Daimler (1834-1900) fährt durch Cannstatt

1905
Vereinigung der Oberamtsstadt Cannstatt mit der Residenzstadt Stuttgart 


Bad Cannstatt – Geschichte des Bades

Bad Cannstatt

Frühzeit

bereits in römischer Zeit wurden die Cannstatter Quellen genutzt

1377
erste Erwähnung einer Badestube in Cannstatt

1580
erste Beschreibung der Cannstatter Quellen durch Jakob Frischlin (1557-1621)

1710
der Arzt Rosinus Lentilius (1657-1733) führt die Trinkkur in Cannstatt ein

1772
eher zufällige Erbohrung der Sulzerrainquelle, sie stellt den ältesten artesischen Brunnen Deutschlands dar und wurde als Trinkquelle genutzt

um 1775
der Arzt Johann Jakob Frösner erwirbt die alte Badestube und beginnt sie zum Badehotel auszubauen

Bad Cannstatt Kursaal 1917

Blütezeit

um 1800
private Badehotels entstehen und begründen die Blütezeit Cannstatts

1812
König Friedrich I. von Württemberg (1754-1816) beauftragt seinen Hofbaumeister Nikolaus Friedrich von Thouret (1767-1845) mit der Verschönerung des Geländes um die Quellen

1818
Frösner lässt weitere Bauten errichten, wie etwa einen Tanzsaal, hier finden auch die ersten Konzert- und Theateraufführungen für die Kurgäste statt

1819
Thouret errichtet einen Rindenpavillon mit zwölf Säulen über der Quelle
ebenfalls baut er eine Verbindungsstraße zwischen Cannstatt und Stuttgart, hier entstehen im Anschluss zahlreiche Villen

1821
auf Veranlassung König Wilhelms I. (1816-1864) wird ein Brunnenverein gegründet, der den Ausbau des Kurortes fördern soll
der Brunnenverein erwirbt im Folgenden die Sulzerrainquelle und die angrenzenden Grundstücke
Thouret wird mit dem Bau eines Kursaals beauftragt

1825-1841
Bau des Kursaals und Anlage des Kurparks

1837-1840
Bau des Wilhelma-Theaters

1842
Stadtbaumeister Vinzenz de Pay (1813-nach 1887) errichtet ein Mineralbadehaus

um 1864
Erweiterung des Mineralbadehauses und Umbenennung in Karl-Olga-Bad

ab 1880
Cannstatt wird als Kurort unattraktiv, die Zahlen der Kurgäste sinkt, der Grund ist die zunehmende Industrialisierung des Gebietes

um 1900
die Stadt Cannstatt kauft die verbliebenen privaten Badehäuser auf und versucht den Kurbetrieb wiederzubeleben

1933
Cannstatt erhält die Bezeichnung „Bad“

2. Weltkrieg
starke Zerstörung der Kuranlagen

Bad Cannstatt um 1917

heute

nach 1945
Wiederaufbau des Kursaals
Errichtung von Kneippanalgen und Inhalationsräumen

seine Bedeutung als Kur- und Heilbad hat Bad Cannstatt heute eingebüßt


Sehenswertes

Wilhelma-Park Bad Cannstatt um 1900

Staatliches Museum für Naturkunde

Museum am Löwentor

Museum Schloss Rosenstein

Wilhelma-Theater

Mercedes-Benz-Museum

Großer Kursaal


Bad Cannstatt – Menschen

Honoré de Balzac

Berühmte Gäste

Honoré de Balzac
(1799-1850)


Ausflugstipps

Schloss Ludwigsburg

Ludwigsburg

ca. 15 km entfernt

Residenzschloss

Schloss Favorite

Schloss Monrepos

Marbach 1664

Marbach

ca. 20 km entfernt

Tübingen um 1820

Tübingen

ca. 50 km entfernt


Bad Cannstatt – Informationen

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