Bad Eilsen
Bad Eilsen ist noch heute eine beschauliche Kleinstadt mit gerade einmal 2.500 Einwohnern. Bis hinein ins 18. Jahrhundert standen hier gerade einmal sieben Bauernhöfe und wahrscheinlich wäre Eilsen im Dunkel der Geschichte verloren gegangen, hätte man nicht schwefelhaltigen Schlamm hier gefunden.
Landgräfin Juliane zu Schaumburg-Lippe war es, die die Bedeutung der Quellen und des Schlamms erkannte und den Aufstieg Eilsens zu einem weltbekannten Heilbad in dem sich Prominenz aus aller Welt die Klinke in die Hand gab einleitete.
Bad Eilsen – Geschichte
Vorzeit
bereits in römischer Zeit besiedelt
Mittelalter
1033
erste urkundliche Erwähnung Eilsens
der Ort besteht bis zum 18. Jahrhundert nur aus wenigen Häusern (etwa sieben) über deren Geschichte nahezu nichts bekannt ist
Neuzeit
18. Jahrhundert
bis zu diesem Zeitpunkt gab es in Eilsen nie mehr als sieben Bauernhöfe
2. Hälfte 18. Jahrhundert
einige Bauern bieten Gichtkuren an
1847
Anschluss an die Bahnlinie Minden-Hannover
Bad Eilsen – Geschichte des Bades
Anfänge
Beginn 18. Jahrhundert
die umliegenden Bewohner nutzen die schwefelhaltigen Quellen
1772
der fürstliche Leibarzt Schmidt verfasst eine Bäderverordnung
1792
Schwefelgasvorkommen und schwefelhaltiger Schlamm werden entdeckt
1794
Landgräfin Juliane zu Schaumburg-Lippe (1761-1799) erkennt die Bedeutung der Quellen
1799
Landgräfin Juliane erteilt den Auftrag zum Bau von Kuranlagen
1802
das erste Badehaus mit sechs Bädern wird eröffnet
Blütezeit
1805
Eilsen wird zum ersten Schwefel-Schlammbad Deutschlands
bis dahin hatte es solche Bäder nur in St.-Amand-les-Eaux und Plombières in Frankreich gegeben
1808-1809
Bau des Georg-Wilhelm-Hauses
1812
Bau eines weiteren Badehauses
1817
die Einwohner von Eilsen gründen eine Spargesellschaft zur Fortführung des Bades, da das Fürstenhaus in Finanznot geraten ist
1850
das Konversationshaus mit Kursaal und Gesellschaftsräumen wird eröffnet; außerdem Kolonnaden
um 1912
Adolf zu Schaumburg-Lippe (1859-1916) gibt den Auftrag für die Neugestaltung von Eilsen
die Planung obliegt Paul Baumgarten (1873-1946)
1914
ein Tempel aus Tuffstein wird errichtet
1918
Eröffnung des Kurmittelhauses und des Hotels Fürstenhof
Abriss der alten Badehäuser
Neugestaltung des Kurparks
Neugestaltung des Brunnenhauses der Julianenquelle
1920
trotz der Abdankung des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe bleiben die Badeanlagen in Besitz der Familie
1924
Abriss der alten Logierhäuser sowie des Konversationshauses und der Kolonnaden
1925-1926
Bau eines neuen Kursaalkomplexes, sowie eines Badehotels und des Georgsbrunnens
1945
Eilsen wird Hauptquartier der Royal Air Force
heute
1955
alle Gebäude werden wieder freigegeben
1957
die Kuranlagen werden an die Landesversicherungsanstalten Hannover und Berlin verkauft
1959
Wiedereröffnung des Badebetriebs
1961
die LVA Hannover wird alleiniger Träger des Bades
Sehenswertes
Heimatmuseum
Bad Eilsen – Menschen
Berühmte Gäste
Franz Liszt
(1811-1886)
Käthe Dorsch
(1890-1957)
Erna Berger
(1900-1990)
Dietrich Bonhoeffer
(1906-1945)
Hanns Heinz Ewers
(1871-1943)
Clara Wieck (Schumann)
1819-1896)
Hermann Löns
(1866-1914)
Richard Tauber
(1891-1948)
Gerhart Hauptmann
(1862-1946)
Henny Porten
(1890-1960)
Königin Wilhelmina der Niederlande
(1880-1962)
Künstler und Architekten
Paul Baumgarten (1873-1946)
Ärzte
Rudolf Bensen (1841-1921)
Badearzt; Freund von Wilhelm Busch
Maximilian Friedrich Joseph Graf von Wiser
(1861-1938)
Augenarzt
Ausflugstipps
Bückeburg
ca. 6 km entfernt
Schloss
Rinteln
ca. 8 km entfernt
Burg Schaumburg
Hameln
ca. 26 km entfernt
ca. 30 km entfernt
Bad Salzuflen
ca. 40 km entfernt
Bad Eilsen – Informationen
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